Premio Internacional de
Derechos Humanos Ludovic Trarieux 2003
Internationalen
Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis 2003
Prêmio Internacional de
Direitos Humanos Ludovic Trarieux 2003
Premio Internazionale per i
Diritti Umani Ludovic Trarieux 2003
Ludovic Trarieux Internationale Mensenrechtenprijs 2003
und
haben in Anerkennung ihrer
Menschenrechtsarbeit am 13. Juni den "Internationalen Ludovic-Trarieux-Menschenrechtspreis" 2003 erhalten. 2003 *
Digna Ochoa |
Barbara Zamora |
Gleichzeitig wurden die mexikanischen Behörden aufgefordert, dafür zu
sorgen, dass der Tod von Digna Ochoa effektiv aufgeklärt wird und ein
effektiver Schutz für Barbara Zamora gewährleistet ist.
Am 19. Oktober wurde Digna Ochoa y Placido,
eine international bekannte mexikanische Anwältin für Menschenrechte, in ihrem
Büro ermordet. Bis vor einem Jahr hatte Digna Ochoa mit dem Miguel Agustin Pro
Human Rights Center (PRODH) zusammengearbeitet. Nachdem sie Morddrohungen
erhalten hatte, beendete sie offiziell die Zusammenarbeit. Sie vertrat einige
der schwierigsten und politisch heikelsten Menschenrechts-Fälle in Mexiko; in
viele davon war das mexikanischen Militär und der Sicherheitsdienst mit Folter
oder Mord verwickelt. Die Ermordung von Frau Ochoa ist offensichtlich politisch
motiviert - sie wurde getötet, weil sie sich aktiv für die am meisten in ihren
Bürgerrechten Beeinträchtigten einsetzte. In einer am Tatort gefundenen
Nachricht hieß es unter anderem: „Wenn ihr weitermacht, wird bald der nächste
dran sein. Ihr seid gewarnt worden. Das ist keine Täuschung."
Digna Ochoa war eine Heldin. Während ihrer jahrelangen
Tätigkeit als Anwältin für Menschenreche hatte die 38 Jahre alte Ochoa immer
wieder Morddrohungen erhalten, eine Reihe davon erst vor kurzem, doch sie
setzte ihre Arbeit trotzdem fort. José Lavanderos, ein enger Mitarbeiter,
berichtete: 'Als sie mir einmal erzählte, dass sie neue Drohungen erhalten
habe, habe ich ihr empfohlen, eine formelle Klage einzureichen und die Briefe
zu veröffentlichen. Aber ihre Enttäuschung über das Rechtssystem überwog. 'Wozu?’
sagte sie mir, 'es geschieht sowieso nichts, eine formelle Klage würde
überhaupt nichts bewirken.'' Edgar Cortez, ein anderer Kollege, bestätigte das
mangelnde Vertrauen in die Fox-Regierung: „Die offizielle Reaktion bestand
immer darin, uns, diejenigen die bedroht werden, als die Verdächtigen zu
behandeln. Nicht ein einziges Mal gingen sie den Beschwerden mit irgendeiner
Form von Ermittlungen nach."
Die international bekannte Menschenrechtlerin Digna Ochoa
vertrat einige der schwierigsten und politisch belastetsten Menschenrechtsfälle
in Mexiko, davon viele, in die Mexikos Militär und die Sicherheitskräfte durch
Folter oder Mord verwickelt sind, wie beispielsweise der Fall der Witwen des
Aguas Blancas - Massakers, die Campesino- Umweltschützer aus Guerrero, und seit
neuestem die Cerezo- Brüder, die beschuldigt werden, kleine Bomben vor CitiBank-
Geschäftsstellen gelegt zu haben. Anwaltskollege Gerardo Gonzalez fand ihren
Körper um etwa 17.30 Uhr in ihrem Büro, mit Einschüssen im Kopf, die offenbar
von einer 22- kalibrigen Waffe stammen. Der Generalstaatsanwalt von Mexiko City
bezeichnete das Verbrechen als „zweifellos" politisch motiviert.
Neben Frau Ochoa lag ein Brief mit Morddrohungen gegen
Mitglieder vom Miguel Augustin Pro Human Rights Center. Die Nachricht lautete:
'Hurensöhne, wenn ihr weitermacht, wird dies auch jemand anderem widerfahren. Ihr
seid gewarnt worden. Das ist keine Täuschung.' Edgar Cortez, der Direktor von
PRODH forderte eine gründliche Untersuchung. Das Center erhält seit 1996
Morddrohungen. Im Oktober 1999 wurde Frau Ochoa aus ihrer Wohnung entführt,
gefesselt und neun Stunden lang über Kontakte in Oaxaca, Guerrero, Hidalgo und
Puebla, über die EZLN und EPR Unterschlüpfe und über Mitglieder von ERPI
ausgefragt. Die Täter öffneten Gasventile in der Wohnung, und verließen diese
dann scheinbar mit der Absicht, Ochoa in einer Gasexplosion zu töten. Sie
konnte sich befreien und ohne lebensbedrohliche Verletzungen fliehen. Im
September verließ Ochoa Mexiko in Richtung USA, um abzuwarten, dass 'die Gefahr
vorübergeht'
Nachdem Digna Ochoa im Oktober 2001 in der Kanzlei, in
der sie gemeinsam mit Bárbara Zamora gearbeitet hatte, erschossen
aufgefunden worden war, forderte der Inter-Amerikanische Gerichtshof für
Menschenrechte die mexikanische Regierung auf, Maßnahmen zum Schutz einiger
gefährdeter Menschenrechtsverteidiger, unter ihnen auch Bárbara Zamora, zu
ergreifen.
Am 18. März 2002 wurde Bárbara Zamora, eine bekannte
Menschenrechtsanwältin in Mexiko-Stadt, in einem per E-Mail versandten
Schreiben bedroht. amnesty international fürchtet um ihre Sicherheit, vor allem
da sie bereits in der Vergangenheit Drohungen erhalten und eng mit Digna Ochoa
zusammengearbeitet hat, einer weiteren bekannten Menschenrechtsanwältin, die am
19. Oktober 2001 in Mexiko erschossen aufgefunden worden war.
Die Drohung, die Bárbara Zamora per E-Mail erhielt,
lautete "...choques, accidentes, abogados, urgencias..." ("...Zusammenstöße,
Unfälle, Rechtsanwälte, Notfälle...") und scheint E-Mails, die Digna Ochoa
im Jahr 1996 gesendet worden waren, sehr ähnlich zu sein. Zwischen 1996 und
1999 war Digna Ochoa mehrfach auf diese Weise bedroht worden, die Behörden
versäumten es jedoch, die Vorfälle ernsthaft zu untersuchen.
Bárbara Zamora hat Berichten zufolge im vergangenen Jahr
Drohanrufe erhalten, bei denen unter anderem Schüsse, Schreie und Trauermusik
am anderen Ende zu hören waren. Die Verantwortlichen sind niemals ermittelt
worden. Die Anwältin hat die neueste gegen sie per E-Mail gerichtete Drohung
bei der Generalstaatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt (Procuraduría General de
Justicia del Distrito Federal - PGJDF) gemeldet. Wie es heißt, haben die
Behörden Bárbara Zamora angeboten, ihr einen Leibwächter zur Verfügung zu
stellen.
Die Behörden setzen unterdessen die Untersuchungen zum
Tod von Digna Ochoa fort. Bárbara Zamora und andere bekannte Menschenrechtsverteidiger
haben vor kurzem öffentlich harsche Kritik an den Behörden geübt, nachdem die
Presse davon erfahren hatte, dass die Untersuchungen anscheinend mit dem
Ergebnis abgeschlossen werden sollten, dass Digna Ochoa nicht ermordet worden
war, sondern Selbstmord begangen hatte. Amnesty international fürchtet außerdem
um die Sicherheit von Pilar Noriega, die sowohl zusammen mit Bárbara Zamora als
auch mit Digna Ochoa an bekannten Fällen gearbeitet hat.
Haben den Preis gewinnen:
1985 : Nelson MANDELA (Süd-Afrika)
1992 : Augusto ZÚÑIGA PAZ
(Peru)
1994 : Jadranka CIGELJ
(Bosnia-Herzegovina)
1996 awarded jointly to Nejib HOSNI (Tunisia) and to Dalila MEZIANE
(Algeria).
1998 ZHOU Guoqiang (China)
2000 Esber YAGMURDERELI (Turchei)
2002 Mehrangiz KAR (Iran).
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